Schütze sich, wer kann - Mit Waffen gegen die Angst (SRF DOK 2017)
Verfasst: Freitag 16. November 2018, 10:14
https://youtu.be/y5SX_GjmnPk
In der DOK-Sendung des Schweizer Fernsehens wird einmal mehr Stimmung gegen die Legalwaffenbesitzer gemacht, leider lassen sich dafür auch ein Schützenmeister und ein Büchsenmacher instrumentalisieren. Es kommen zwar auch seriöse Stimmen zum Zug, aber hängenbleiben wird wohl letztlich das vermittelte Bild des verschrobenen, gemeingefährlichen "Waffennarren".
Die peinlichste Vorstellung liefert Dadi Dahinden, ein Schützenmeister, der mit seinen 5 Kurzwaffen vor sich auf dem Clubtisch und dem Karabiner zur Linken Sätze von sich gibt wie: "Wehe dem, der meine Tochter anfasst, der macht es nur einmal, dann würde ich wahrscheinlich schon zur Waffe greifen." Später im Film gibt er noch ein Beispiel, wie er seine Bankbeziehungen gestaltet: "Ich muss auf die Bank, CHF 50000 holen, da frage ich niemanden ob ich den Revolver oder die Waffe in der Tasche trage.... natürlich ist das illegal, aber was ist heute schon nicht illegal." Wie er realisiert, dass er zu weit gegangen ist, versucht er, seine Aussage noch etwas abzuschwächen: "Ich würde die Waffe vielleicht schon ziehen, aber mit einem leeren Magazin." Na dann viel Glück, wenn ein Angreifer ein Messer oder eine geladene Pistole dabei hat.
Etwas verschroben und nicht unbedingt massentauglich wirkt auch Germain Spielmann, ein auf die Veredelung des Stgw 57 spezialisierter Büchsenmacher. Im Gespräch mit Chantal Galladé brüskiert er diese zuerst mit seiner etwas holprigen Aussage: "Ich finde, jemand der sich mit einer Waffe ... umbringt, ist besser umgebracht als wenn er auf die Schienen rennt und nachher der unschuldige Lokführer angezeigt wird wegen fahrlässiger Tötung" (Ch.G. wirkt bereits leicht verkrampft). Das absolute Highlight kommt mit der Präsentation seines Kindergarten-Lehrplans: "Im Kindergarten muss man Kindern beibringen, was eine Waffe ist. Das es etwas ist, was man nicht berühren sollte.... Das Schiessen kommt dann zu einem späteren Zeitpunkt.... Statt Ritalin sollte man unruhigen Kindern eine Waffe geben, vielleicht eine Form einer Waffe, womit sie lernen können zu zielen (Ch.G. jetzt hyperventilierend mit Pfötchenstellung). Das ist ein pädgogischer Fortschritt."
Solche Aussagen in aller Öffentlichkeit sind, um es gelinde zu sagen, äusserst ungeschickt, schaden dem Ansehen der LWB enorm und können sich hinsichtlich des Referendums gegen die EU-Waffenrichtlinie verheerend auswirken.
Einen guten Eindruck machen immerhin die Jungschützen beim Reinigen ihrer Sturmgewehre wie auch Peter Meier, Schützenmeister und Instruktor, der in mehreren Szenen Einblicke in verschiedene Fazetten seines Hobbys gewährt. Ein absolut seriöser und engagierter Schütze, Waffen- und Munitionssammler, den ich letztes Jahr persönlich kennen lernen durfte. Als der Interviewer ihn als "Waffennarren" betiteln will, macht er unmissverständlich klar, was er von dieser Respektlosigkeit hält.
Als weitere Klischees fehlen weder die tragische Geschichte der jungen Wittwe des depressiven Offiziers, der sich mit der Armeewaffe suizidierte noch der "Waffennarr", der mit Platzpatronen zuhause im Keller herumballert. Letzterem waren seine über 40 Waffen entzogen worden, nachdem er einem verhassten linken Politiker zwei Patronen nach hause geschickt hatte. Seine Waffen erhielt er nach einem psychiatrischen Gutachten, das seine Ungefährlichkeit attestierte, wieder zurück. Ausserdem wird noch eine ahnungslose, etwas unbedarft wirkende medizinische Praxisassistentin gezeigt, wie sie ihre ersten Erfahrungen mit einer Pistole macht, weil sie durch einen Mordfall in der Nachbarschaft beunruhigt ist und schliesslich Waffe mit Munition in einer besseren Keksdose zuhause "sicher" aufbewahrt.
Auch die EU-Parlamentarierin Vicky Ford kommt kurz zu Wort um sich von jeglicher Mitverantwortung hinsichtlich der Auswirkungen der EU-Waffendirektive auf die Schweiz zu absolutieren: "Die Schweizerische Regierung bestimmt, nicht das Europäische Gesetz".
In der DOK-Sendung des Schweizer Fernsehens wird einmal mehr Stimmung gegen die Legalwaffenbesitzer gemacht, leider lassen sich dafür auch ein Schützenmeister und ein Büchsenmacher instrumentalisieren. Es kommen zwar auch seriöse Stimmen zum Zug, aber hängenbleiben wird wohl letztlich das vermittelte Bild des verschrobenen, gemeingefährlichen "Waffennarren".
Die peinlichste Vorstellung liefert Dadi Dahinden, ein Schützenmeister, der mit seinen 5 Kurzwaffen vor sich auf dem Clubtisch und dem Karabiner zur Linken Sätze von sich gibt wie: "Wehe dem, der meine Tochter anfasst, der macht es nur einmal, dann würde ich wahrscheinlich schon zur Waffe greifen." Später im Film gibt er noch ein Beispiel, wie er seine Bankbeziehungen gestaltet: "Ich muss auf die Bank, CHF 50000 holen, da frage ich niemanden ob ich den Revolver oder die Waffe in der Tasche trage.... natürlich ist das illegal, aber was ist heute schon nicht illegal." Wie er realisiert, dass er zu weit gegangen ist, versucht er, seine Aussage noch etwas abzuschwächen: "Ich würde die Waffe vielleicht schon ziehen, aber mit einem leeren Magazin." Na dann viel Glück, wenn ein Angreifer ein Messer oder eine geladene Pistole dabei hat.
Etwas verschroben und nicht unbedingt massentauglich wirkt auch Germain Spielmann, ein auf die Veredelung des Stgw 57 spezialisierter Büchsenmacher. Im Gespräch mit Chantal Galladé brüskiert er diese zuerst mit seiner etwas holprigen Aussage: "Ich finde, jemand der sich mit einer Waffe ... umbringt, ist besser umgebracht als wenn er auf die Schienen rennt und nachher der unschuldige Lokführer angezeigt wird wegen fahrlässiger Tötung" (Ch.G. wirkt bereits leicht verkrampft). Das absolute Highlight kommt mit der Präsentation seines Kindergarten-Lehrplans: "Im Kindergarten muss man Kindern beibringen, was eine Waffe ist. Das es etwas ist, was man nicht berühren sollte.... Das Schiessen kommt dann zu einem späteren Zeitpunkt.... Statt Ritalin sollte man unruhigen Kindern eine Waffe geben, vielleicht eine Form einer Waffe, womit sie lernen können zu zielen (Ch.G. jetzt hyperventilierend mit Pfötchenstellung). Das ist ein pädgogischer Fortschritt."
Solche Aussagen in aller Öffentlichkeit sind, um es gelinde zu sagen, äusserst ungeschickt, schaden dem Ansehen der LWB enorm und können sich hinsichtlich des Referendums gegen die EU-Waffenrichtlinie verheerend auswirken.
Einen guten Eindruck machen immerhin die Jungschützen beim Reinigen ihrer Sturmgewehre wie auch Peter Meier, Schützenmeister und Instruktor, der in mehreren Szenen Einblicke in verschiedene Fazetten seines Hobbys gewährt. Ein absolut seriöser und engagierter Schütze, Waffen- und Munitionssammler, den ich letztes Jahr persönlich kennen lernen durfte. Als der Interviewer ihn als "Waffennarren" betiteln will, macht er unmissverständlich klar, was er von dieser Respektlosigkeit hält.
Als weitere Klischees fehlen weder die tragische Geschichte der jungen Wittwe des depressiven Offiziers, der sich mit der Armeewaffe suizidierte noch der "Waffennarr", der mit Platzpatronen zuhause im Keller herumballert. Letzterem waren seine über 40 Waffen entzogen worden, nachdem er einem verhassten linken Politiker zwei Patronen nach hause geschickt hatte. Seine Waffen erhielt er nach einem psychiatrischen Gutachten, das seine Ungefährlichkeit attestierte, wieder zurück. Ausserdem wird noch eine ahnungslose, etwas unbedarft wirkende medizinische Praxisassistentin gezeigt, wie sie ihre ersten Erfahrungen mit einer Pistole macht, weil sie durch einen Mordfall in der Nachbarschaft beunruhigt ist und schliesslich Waffe mit Munition in einer besseren Keksdose zuhause "sicher" aufbewahrt.
Auch die EU-Parlamentarierin Vicky Ford kommt kurz zu Wort um sich von jeglicher Mitverantwortung hinsichtlich der Auswirkungen der EU-Waffendirektive auf die Schweiz zu absolutieren: "Die Schweizerische Regierung bestimmt, nicht das Europäische Gesetz".