https://youtu.be/NCKy7ZOCB4U
Eine 3SAT-Dokumentation mit Erstausstrahlung am 08.11.2018.
Ein infantil wirkender Reporter, der sonst Kindersendungen moderiert und Angst vor Schusswaffen hat, ist wohl nicht die Idealbesetzung für eine solche Sendung.
Nach einem ersten heroischen Einsatz unseres Reporters als "Freiheitskämpfer" lässt er sich als Nächstes über die Schiessausbildung bei der Polizei informieren. Anschliessend folgt ein Besuch im Waffenmuseum, u.a. mit einem historischen Taschenrevolver für Radfahrer, damals verkauft als Fahrradzubehör zur Abwehr von Hunden. Danach geht's zum Testschiessen mit einer Schreckschusswaffe, die altbekannte Wassermelone darf dabei natürlich nicht fehlen (Min. 20.00).
Dem Rechtspsychologen Prof. Heubrock muss man ein grosses komisches Talent attestieren, die Szene mit dem Schweizer Taschenmesser ist wirklich köstlich und es allein schon Wert, die Sendung anzusehen (ab 20.34).
Nach dem Besuch beim Psycholgen darf unser Jounalist endlich schiessen gehen, dies macht er bei der GRA (German Rifle Association), "einem Ableger des Amerikanischen Waffenlobbyverbandes NRA" (24.54). Die GRA würde sich wohl glücklich schätzen, wenn dies denn so wäre.
Schön ist die Erwähnung des Zürcher Knabenschiessens mit gut 4000 Teilnehmern, weshalb wird aber das Eidg. Feldschiessen mit 127'000 Schützen mit keinem Wort gewürdigt? Offensichtlich wollte man die sturmgewehrschiessenden Jugendlichen im Alter von 13-17 Jahren zeigen. Nicht erwähnt wurde, dass es dafür in Deutschland im Alter unter 18 Jahren einer Ausnahmegenehmigung von der zuständigen Waffenbehörde bedarf. Weiterhin müssen dort Personen, die noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet haben, für die erstmalige Erteilung einer Erlaubnis zum Erwerb und Besitz einer Schusswaffe auf eigene Kosten ein amts- oder fachärztliches oder fachpsychologisches Zeugnis über die geistige Eignung vorlegen. Ohne Gutachten dürfen sie dafür mit 18 in die Bundeswehr und in Afghanistan oder Mali Menschen totschiessen. Merkwürdige Logik. Auch davon war in der Doku aber nicht die Rede.
Eine Teilnahme am eidg. Feldschiessen ist übrigens ab dem Jahr möglich, in welchem das 10. Altersjahr erreicht wird. Ohne Gutachten.
Postiv ist immerhin, dass auch einige schiessende Damen zu Wort kommen, das Thema halbwegs objektiv angegangen wird und Schusswaffen nicht gleich von vornherein verteufelt werden. Auch werden Waffenbesitzer und Schützen nicht als verschrobene Käuze dargestellt, wie dies in ähnlichen Dokumentationen des Schweizer Fernsehens gerne gemacht wird.
Die neue Lust am Schießen (3SAT Doku 2018)
- shooter
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